Lumbalpunktion
Bei der Lumbalpunktion entnimmt der Arzt Nervenwasser, den sogenannten Liquor.
Veränderungen im Liquor liegen vor, wenn das Gehirn oder das Rückenmark entzündet ist. Der Liquor wird im Labor auf typische Kennzeichen untersucht. Der Arzt kann auf diese Weise Entzündungen (durch Bakterien oder Viren) oder Störungen der Immunreaktion im Zentralen Nervensystem erkennen. Im Liquor von Patienten z.B. mit Multipler Sklerose finden sich typische Entzündungseiweisse, die "oligoklonalen Banden" und bei sehr akuter Entzündung auch vermehrte Entzündungszellen.
Trotz moderner "atraumatischer" Punktionsnadeln ist die Untersuchung oft mit Ängsten verbunden. Wichtig ist es zu wissen, dass nur die äussere Haut schmerzempfindlich ist, das Bindegewebe darunter und der Rückenmarkskanal haben keine Schmerzsensoren. Kurz schmerzhaft ist also nur der Stich in die Haut, wie bei einer Blutabnahme. Einzige häufigere Nebenwirkung ist ein Kopfschmerz am Tag darauf, der im Liegen verschwindet.
Die Punktion, die nur wenige Minuten dauert, erfolgt mit Hilfe einer sehr dünnen Hohlnadel, die in Höhe des Darmbeinkamms zwischen den Dornfortsätzen der Wirbelkörper in den Rückenmarkskanal eingeführt wird. Eine Verletzung des Rückenmarkts - das mindestens 6 bis 10 cm weiter oben endet - ist dabei ausgeschlossen. Eine örtliche Betäubung kann durchgeführt werden.